... am 28.3.2013, um 9 Uhr, vor dem Erlanger Rathaus
3.3.2013 - Erlangen (0 km)
Mein Chef-hoch-vier, der so tut, als würde er sich freuen, dass er mich wieder los ist.
"Wann willst du denn eigentlich wieder abhauen?"
Das war eine der kritischen Fragen, die mir mein Chef stellte, nachdem ich mich im Februar 2005 bei der Siemens AG für die Rückkehr in meinen alten Job beworben hatte. Unsere Arbeit ist recht komplex, ein Kurzeinsatz hätte der Firma nicht viel gebracht.
Ich versprach ihm, sechs bis sieben Jahre zu bleiben. - Was der Chef drei weitere Hierarchiestufen höher prompt kommentierte mit: "Länger wollen wir dich auch gar nicht haben." Er ist Rheinländer, der hat seinen ganz eigenen Humor.
Unglaublich schnell ist die Zeit vergangen. Ich gehe den beiden inzwischen länger als angedroht auf die Nerven, acht Jahre schon. Ich sehe mich also genötigt, wieder aufzubrechen.
Die sieben Erlanger Partnerstädte
Aber wohin? Durch Afrika von Norden nach Süden? Zum dritten Mal? - Nein, diesmal soll es nach Osten gehen, in die Region, die man früher den 'Ostblock' nannte. Und da liegt in Russland - quasi auf dem Weg - Wladimir, eine der Partnerstädte Erlangens.
Irgendwann kam mir in den Sinn, dass ich doch nicht nur Wladimir, sondern auch alle anderen Partnerstädte besuchen könnte. Der Erlanger OB, Dr. Siegfried Balleis, war von dieser Idee sehr angetan. Er wird nun sieben Grußbriefe aufsetzen, die ich in den kommenden vier Jahren weltweit austragen werde: in Wladimir (190 km östlich von Moskau), San Carlos (Nicaragua), Besiktas (Istanbul), Rennes (Frankreich), Stoke-on-Trent (England), Eskilstuna (bei Stockholm) und in Jena.
Bis nach Wladimir werden wir in einer Gruppe von sechs Radlern unterwegs sein. Vier oder fünf weitere Radler sind für die ersten Wochen mit dabei, und viele Freude begleiten uns an den ersten Tagen über Ostern - wir alle starten gemeinsam am 28. März um 9 Uhr vor dem Erlanger Rathaus zur 'Tour de Friends'.
Zum ersten Mal werde ich mit 26er-Reifen unterwegs sein.