High Way - Karakorum

(China / Pakistan)

11.11.2013 - Jaipur / Indien (13636 km)

Mit Id al-Adha hatte ich nicht gerechnet. Ich hatte nicht mehr recherchiert, obwohl ich es eigentlich tun wollte. Aber vor der Einreise nach China gab es genügend andere Probleme, so dass ich einen Blick auf die islamischen Feiertage nicht mehr warf. Dabei stand es auf der Todo-Liste: "Grenze nach Pakistan in nächster Zeit geschlossen?"

Metzger in Kasghar.

Doch das konnte ja nicht sein. Gerade erst waren die chinesischen Grenzen sage und schreibe zehn Tage lang dicht, Anfang Oktober, wegen der Feiertage zur Gründung der Volksrepublik vor 64 Jahren. Das wäre doch zu verrückt, wenn gleich zwei Grenzschließungen aufeinanderfolgen würden.

Aber ja - es war so verrückt: Die Grenze zu Pakistan wurde Mitte Oktober geschlossen, ebenfalls für zehn Tage, eben wegen Id al-Adha, dem großen islamischen Opferfest. Ich war auf dem Absprung aus Kashgar, als ich es nur zufällig im Youth Hostel erfuhr.

Nun ist auch Kashgar, diese bedeutende Oasenstadt auf der Seidenstraße, bunt und abwechslungsreich genug für ein paar Tage extra. Die Stadt ist uigurisch geprägt, moslemisch also, und somit wird auch hier das Opferfest gefeiert. Zusammen mit anderen Reisenden aus dem Hostel besuchte ich den quirligen Viehmarkt, auf dem Hunderte, vielleicht auch Tausend Fettschwanzschafe gehandelt wurden, die das Fest nicht überleben sollten. Sie wurden von den Interessenten eingehend befühlt, allen ging es offenbar darum, das Fettpolster zu überprüfen.

Ständig wurden Tiere herangebracht und abtransportiert. Kamele auf der Ladefläche von Lastwagen, Kühe und Bullen auf kleineren Transportern. Dreirädrige Motorräder mit Ladepritschen brachten Ziegen und vor allem neue Schafe. Pferde wurden in rasanten und beeindruckenden Testritten auf ihre Fähigkeiten geprüft. Es wurde gefeilscht und diskutiert und gelacht und gezahlt.

Wir gingen oft Chinesisch essen. Das uigurische Menü im Altstadtviertel, in dem das Hostel liegt, bietet die gewohnte zentralasiatische Kost, ist fleischlastig, meist Schaschlik mit Fladenbrot. Davon hatten wir in den letzten Monaten in den Stan-Ländern reichlich (wegen des Klimas reisen alle in die gleiche Richtung). Daher waren uns die scharfen Gemüse-Nudelsuppen im Viertel der Chinesen eine willkommene Abwechslung.

Die Han-Chinesen sind Fremdlinge im äußersten Westen Chinas. Es ist das Land der Uiguren, Kirgisen und Tadjiken. Beijing lockt die Chinesen mit materiellen Anreizen hierher, um Separatismus vorzubeugen und mehr Kontrolle über diesen Landstrich zu bekommen. Dass Spannungen herrschen, erkennt man allein schon an der enormen Polizeipräsenz in Kashgar. Zusammen mit den Chinesen kommt die Modernisierung, die die Infrastruktur durchaus verbessert, jedoch die Kultur der Uiguren verdrängt. Ein großer Teil der Altstadt Kashgars wurde bereits abgerissen.

Man könnte auch Wochen in Kashgar und Umgebung verbringen. Aber die Zeit läuft mir davon, der Winter rückt heran, das ist in den letzten Tagen an den fallenden Temperaturen deutlich zu spüren. Ich muss so schnell wie möglich über die 4000-Meter-Pässe des Karakorum Highway nach Süden fliehen. Als die Grenzöffnung nur noch fünf Tage entfernt ist, mache ich mich auf den Weg.

Oops!

Die ersten 80 Kilometer südlich von Kashgar sind eben. Sie führen aus dem Grün der großen Oase heraus und hinein in die enge "Tiger Mouth"-Schlucht. In gemäßigter Steigung geht es 40 Kilometer auf 2300 Meter Höhe hinauf. Es ist noch erstaunlich warm. Der Abend hat rund 15 Grad, acht Grad bleiben bis zum nächsten Morgen, weil eine Wolkendecke die warme Luft gestaut hat. Doch mit dem weiteren Aufstieg wird es schnell kälter. Auf 3000 Metern ziehe ich die lange Hose an, dann über den Fleece die wärmende Regenjacke, dann die Handschuhe. Es fängt an, leicht zu schneien, bissiger Wind lässt die Hände selbst in den Handschuhen steif werden.

Bis zum Karakol-See auf rund 3700 Metern hat sich das Wetter zu einem leichten Schneesturm entwickelt. Dankbar husche ich in die Jurte (die Wände sind aus Beton!) einer kirgisischen Familie und übernachte dort auch. Wir sind zu sechst und halten durch unsere Körperwärme die Temperaturen in der Jurte ein paar Grad über Null. Den Ofen machen sie leider nur an, wenn sie Yakmilchtee kochen. Es gibt ja fast nichts zum Heizen in dieser Höhe, nur eben den Mist der Viecher.

Am nächsten Morgen ist draußen alles weiß. Unten Schnee, oben Wolken. Ein paar Yaks stehen herum, denen es egal zu sein scheint, dass sich Schnee in ihrem Fell festgesetzt hat. Ich traue mich nicht weiter. Vor mir liegt der 4100 Meter hohe Ulugrabatdavon-Pass, und ich habe Angst vor dem eisigen Wind. Ich bleibe einen Tag am Karakol-See und hoffe auf besseres Wetter.

Dieser erste Schneefall kam ungewöhnlich früh, erzählt man mir. Hätten sie es geahnt, wären wohl schon alle Bewohner abgezogen. Es handelt sich bei diesem Dorf um eine Sommersiedlung; für die kalte Jahreszeit ziehen sie in das Winterdorf, das zwar nicht niedriger liegt, aber windgeschützt abseits zwischen den Bergen.

Der Himmel klart wieder auf. Bei strahlender Sonne und minus sechs Grad starte ich am kommenden Morgen nach Tashkurgan. Mittags am Pass ist das Thermometer immer noch nicht auf den Gefrierpunkt geklettert. Die Passhöhe ist nicht markiert, nur die Grenze zum "Tajik Autonomous County", das man nun betritt. Während zwischen Kashgar und diesem Pass fast ausschließlich Kirgisen leben, sind es südlich von hier Tadjiken.

Vier Tage lang nicht gewaschen, in 4000 Metern Höhe etwas aufgequollen und mit aufgesprungenen Lippen - auf dem Karakorum Highway Richtung Pakistan.

Über den noch einmal 500 Meter höheren Pass, den Khunjerab, lassen mich die chinesischen Behörden nicht mehr radeln. Wie schon bei der Einreise aus Kirgistan ist nun auch bei der Ausreise nach Pakistan im Grenzgebiet das individuelle Reisen verboten. Die Ausreiseformalitäten werden in Tashkurgan erledigt. Die letzten 140 Kilometer bis zur Grenze darf man nur einem der Busse zurücklegen, die täglich gegen elf Uhr am riesigen Immigrations- und Zollkomplex starten. Drei Stunden später ist man in Pakistan.

(Kurze Anmerkung: Die Kilometerangaben im Untertitel dieser Reiseberichte beziehen sich auf die geradelte Strecke. Das gleiche gilt für die Etappenspenden zugunsten "Ärzte ohne Grenzen": Ihr sponsert nur diejenigen Kilometer, die ich per Rad zurücklege.)

 

Nach dem jüngsten Terroranschlag am Nanga Parbat bin ich auf die Sicherheitsvorkehrungen für die bevorstehenden Etappen gespannt. Ganz im Norden Pakistans, im Hunza-Tal, ist aber alles normal und friedlich. Die Menschen sind bekannt für ihre großartige Freundlichkeit - was sie offenbar auch wissen. Gelegentlich angeln sie ein wenig nach den Komplimenten, fragen direkt, ob es einem denn hier gefalle. Sie sind wirklich so unglaublich freundlich, dass ich ihnen gern bestätige, wie wundervoll das Hunza-Tal ist. 

Wie schon im Norden des Karakorum Highway geht es auch hier vorbei an 7000ern. Diese Giganten wirken in Pakistan allerdings nicht so sanft wie die in China. Dort erscheint insbesondere der Muztagata trotz seiner 7546 Meter wie ein großer Hügel. Hier sind die Bergspitzen wirklich spitz, die Konturen der Massive stark gezackt, wie gezupft. In den Flusstälern leuchten die Bäume in den Farben des Indian Summer in starkem Kontrast zu den Bergwüsten im Hintergrund.

Leider darf ich all diese Eindrücke nur ein paar Hundert Kilometer lang vom Fahrrad aus aufsaugen - es steht schon der nächste Bus bereit.

Der Muztagata in China, ein bescheiden daliegender Siebeneinhalbtausender.

Pakistan ist seit langer Zeit nicht mehr in allen Landesteilen sicher. Außer Kontrolle der Regierung in Islamabad sind vor allem die sogenannten "Tribal Areas" in den Randgebieten. Als ich vor zehn Jahren von Indien über Islamabad nach Afghanistan fuhr, bewachte mich ein Polizist nachts in Nowshera bei Peshawar, indem er auf dem Boden direkt vor meiner Zimmertür schlief. Ich bekam vorher noch einen ordentlichen Rüffel dafür, dass ich mich abends in der Dunkelheit ohne Begleitschutz zum Essen auf den Markt begeben hatte. Am nächsten Morgen durfte ich dann - tagsüber - die 50 Kilometer bis nach Peshawar weiterradeln, aber der Khyber-Pass war tabu. Das Fahrrad wurde auf einen Jeep verladen, und neben dem Fahrer bestieg noch ein bewaffneter Soldat das Fahrzeug. Direkt an der Grenze setzten sie mich ab. Hinter der Grenze, in Afghanistan, machte sich hingegen niemand mehr Gedanken um meine Sicherheit. Afghanistan war damals noch der Ansicht, dass doch der Reisende machen soll, was er für richtig hält.

Im Winter 2010 ging im Norden Pakistan ein gewaltiger Erdrutsch nieder, er staut seitdem den Hunza-Fluss durch einen natürlichen Damm. Ein inzwischen 13 Kilometer langer Abschnitt des Karakorum Highway liegt auf dem Seegrund. Boote transportieren Güter zwischen den beiden Seeenden.

 

 

 

Das war im Februar 2004. Der Süden und der Westen Pakistans gerieten seitdem immer mehr außer Kontrolle. Der Norden des Landes galt aber bis zum Sommer dieses Jahres als problemlos für Touristen. Es gab religiöse Fehden, die aber niemals Ausländer betrafen.

Ende Juni verübten Taliban einen Mordanschlag auf eine Bergsteigergruppe am Nanga Parbat. Zwölf Menschen kamen dabei ums Leben, elf Ausländer und ein einheimischer Bergführer. Was man in den Medien in Europa vermutlich nicht mehr erfuhr: Kurz darauf wurden auch noch zwei hochrangige Polizisten ermordet, die den Vorfall untersuchen sollten. Die Taliban bezeichneten den gezielten Anschlag auf Ausländer als Rache für die Drohnenangriffe der USA auf Talibanführer.

Seit dem Sommer gelten nun auch für das Gebiet südlich von Gilgit besondere Sicherheitsbestimmungen, Konvoipflicht ist angeordnet. Für mich heißt das also: abermals mit dem Bus fahren, diesmal gleich 500 Kilometer.

Am Checkpoint südlich von Gilgit haben sich bis zum späten Vormittag rund 25 Busse gesammelt. Ein Pickup des Militärs führt den Konvoi an. Über der Fahrerkabine ist in Fahrtrichtung ein Maschinengewehr aufgepflanzt, hinter dem während der Reise pausenlos ein Soldat stehen wird. Ein ebenso ausgestatteter Pickup schließt den Konvoi ab. Kurz vor Mittag setzt sich die Fahrzeugschlange in Bewegung.

Natürlich nimmt der führende Pickup Rücksicht darauf, dass Busse auf der kurvigen Bergstraße langsamer sind, aber die Busfahrer selbst sind es, die vom Ehrgeiz gepackt sind, ganz vorn mitzufahren. Sie überholen haarsträubend auf gut Glück, auch Furcht vor dem Abgrund, den der Indus unter uns bildet, scheinen sie nicht zu haben. Die Straße ist seitlich meist gar nicht oder nur unzureichend gesichert - sicher wäre das Ende, sollte hier ein Vorderreifen platzen.

Alle ein bis zwei Stunden halten wir. Meistens sind Checkpoints der Grund, an denen meine Passdaten aufgenommen werden müssen. Offenbar bin ich der einzige Ausländer im ganzen Konvoi. Oft genug werden auch Verpflegungsstopps eingelegt, der letzte um 23 Uhr. Danach wechselt endlich unser Fahrer. Ich hatte schon gefürchtet, der erste wollte einen Tag durchmachen.

 

 

Nach 20 Stunden geht unsere Reise mit dem Sonnenaufgang zu Ende, kurz vor sieben Uhr. Der Bus setzt mich in Rawalpindi ab. Nicht, wie eigentlich angekündigt, in Islamabad. Also 20 Kilometer zurückradeln, in den neuen Tag hinein. Kein Problem. Am Stadtrand von Rawalpindi geht es an armseligen Behausungen aus zerfetzten Stoffplanen vorbei, es riecht streng nach - naja - Toilette. Eine der üblen Strafen unter Allahs Augen: keinen Zugang zu ausreichend sauberem Wasser zu haben.

In Islamabad steuere ich zuerst den Campingplatz an, einen Teil des Stadtparks, der auch aufs Zelten eingerichtet ist - strictly foreigners only. Aber das Gelände ist verschlossen, wahrscheinlich mangels Foreigner.

In einem der gleichförmigen Stadtviertel finde ich das Hotel "Simara". Eine Absteige für fünf Euro, immerhin mit eigener Nasszelle, aber auch mit feuchten Wänden und gebrauchter Bettwäsche. Bestimmt könnte ich auf einem frischen Laken bestehen, doch ich bin nach der Nachtfahrt im Bus zu müde und schlafe schon für eine halbe Stunde ein.

Die liebevoll verzierten Lastwagen sind ein Markenzeichen Pakistans.

Hier in Islamabad kreuzt, nach ca. 13.000 Kilometern, zum ersten Mal die aktuelle Reiseroute die Spur meiner ersten Weltumradlung. Wo ich wohl damals untergekommen bin? In meinen Aufzeichnungen stelle ich fest: Es war genau dieses Hotel "Simara". Ich schaue aus dem kleinen Fenster hinaus auf die Innenseite des Häuser-Karrees. Eine Art Grünanlage verbirgt sich dort, ein Platz mit Betonwegen und dürrem Gras dazwischen. Abends wird er sich mit Jugendlichen füllen, die Cricket trainieren.

Ja stimmt, dies war damals wohl wirklich meine Unterkunft! Ich meine, draußen die kleine Nische auszumachen, in der ich vor zehn Jahren die Kette und das Öl der Rohloffnabe gewechselt habe. Aber ohne die Notizen hätte ich es nicht wiedererkannt, denn irgendwie sieht alles gleich aus in Islamabad.

Die pakistanische Hauptstadt ist ein Kunstgebilde, ähnlich wie Canberra und Brasilia nicht gewachsen, sondern auf dem Reißbrett erdacht. Die Stadt besteht aus etlichen rechteckigen Vierteln, die mehr oder weniger autark sind, sie alle haben zwischen den Wohnblocks ihre kleinen Läden und Lokale. Noch eine Stufe nüchterner wird alles durch die Nummerierung nach Sektoren - Islamabad ist ein Schachbrett, und ich lebe hier einen Tag lang auf G7.

Gern erinnere ich mich aber an die gut ausgestatteten Buchläden, die es in Islamabad gab. Auch dazu fällt mir kein Name mehr ein, doch auf der Zentralasien-Landkarte, die ich von damals bei mir habe, kann ich tatsächlich sehen, wie der größte Buchladen heißt: "395 Rupien - Mr. Books" steht auf dem Preisschild. Ich radele von G7 in rechten Winkeln die vier Kilometer zu Mr. Books in den Sektor F6.

Keine Enttäuschung, es gibt den Laden noch, und er hat noch immer dieses riesige Sortiment an Nelles-Landkarten. Hawaii zum Beispiel. Und Singapur. Aber auch Indien, Myanmar und China, was mich jetzt interessiert. Das jüngste der sieben Blätter, die ich heraustrage, ist fünf Jahre alt, das älteste zwölf. Nicht ideal, aber unendlich Mal besser als das, was es im Süden Russlands und in Kasachstan an Kartenmaterial gab (nichts nämlich).

Und dann hat Mr. Books auch noch einen Indien-Reiseführer, von 2011. Indien komplett, auf 1232 Seiten, gut ein Kilogramm schwer. Nur das Gewicht mindert ein wenig die Freude. Aber alles in allem macht dieser Brocken das Glück an diesem Tag perfekt.

Die spektakuläre Grenzschließungs-Zeremonie, die täglich an der pakistanisch-indischen Grenze bei Wagha stattfindet. Es herrscht eine Atmosphäre wie bei einem Cricket-Match.

Mehr hält mich in Islamabad nicht. Am folgenden Morgen verlasse ich die pakistanische Hauptstadt auf der "Grand Trunk Road", die nahezu schnurgerade nach Lahore führt. Ich komme gut voran, fühle mich nach den Etappen in 4000 Metern Höhe hier im Tiefland stark wie ein Bär. Entgegen der ursprünglichen Planung bleibt Lahore rechts liegen, und ich fahre am zweiten Tag direkt durch zur Wagha Border, dem einzigen Grenzübergang nach Indien, der für Ausländer geöffnet ist.

Noch vor dem großen Spektakel komme ich an. Allabendlich findet an diesem Übergang vor mehreren Tausend Zuschauern ein skurriles Schauspiel statt, wie man es sich besser nicht ausdenken könnte. Die Einholung der Flaggen und die Schließung der Grenze für die Nacht zelebrieren Inder und Pakistani in einer Aufführung mit Slapstick-Charakter: übertriebene Stechschritte, Kraftprotz-Gebärden hinüber zu den vermeintlichen Feinden auf der anderen Seite der Grenze, die Kämme auf den Helmen der Soldaten wackeln bei den eckigen Bewegungen wie die von eitlen Hähnen. Alles läuft schön synchron ab in Pakistan und Indien, es steckt eine Choreografie dahinter, die viel gemeinsames Üben erfordern dürfte. Ich glaube, an dieser Grenze haben sich die Inder und Pakistani in Wirklichkeit lieb.

Indien - nur noch fünf Meter entfernt.

Am nächsten Morgen verlasse ich Pakistan. Die einfachen Baracken, die hier vor zehn Jahren standen, sind auch an diesem Grenzübergang durch regelrechte Terminals ersetzt worden, an denen man fotografiert wird und Scanner das Gepäck durchleuchten. Auf der indischen Seite durchsuchen Zöllner die Packtaschen zusätzlich von Hand.

Nachdem auch der aufgeregte, putzige Spürhund nichts an meinem Gepäck auszusetzen hat, ist der Weg nach Indien frei. 1,3 Milliarden Menschen warten auf mich. Das sage ich nicht so dahin. Sie erwarten mich. Mindestens die Hälfte von ihnen wird mich in den kommenden Monaten auf der Straße ansprechen.

Privatsphäre war gestern.

 
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